Tipps für Kontaktlinsenträger

Es gibt eine große Anzahl verschiedener Kontaktlinsen, die unterschiedliche Eigenschaften haben. Harte (formstabile) Kontaktlinsen brauchen ein wenig länger in der Eingewöhnung, sind dafür aber meist gut verträglich und können begrenzt sogar kleine Hornhautverkrümmungen ausgleichen. Weiche Kontaktlinsen werden aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichem Wassergehalt und unterschiedlich hoher Sauerstoffdurchlässigkeit hergestellt. „Die besten“ Kontaktlinsen für trockene Augen gibt es nicht, prinzipiell eignen sich aber harte Kontaktlinsen oder weiche Silikon-Hydrogel-Linsen eher für Menschen mit trockenen Augen. Hyaluron-Kontaktlinsen (also mit Hyaluronsäure angereicherte Linsen) sollen das Auge während der Tragezeit zusätzlich vor Austrocknung schützen.

Lassen Sie sich vor der Wahl der Kontaktlinsen auf jeden Fall professionell beraten. Unter anderem auch deswegen, weil die Stärke der Kontaktlinsen normalerweise von der einer Brille abweicht. Orientieren Sie sich daher an der Brillenstärke, kann das Sehen mit den neuen Kontaktlinsen also trotzdem unscharf werden. In der augenärztlichen Praxis oder im Fachgeschäft können Sie sich außerdem das Einsetzen und Herausnehmen der Kontaktlinsen zeigen lassen. Mit professioneller Anweisung fällt das erste Mal Kontaktlinsen einzusetzen leichter und Sie können gleich nachfragen, wenn etwas nicht richtig sitzt.

Kontaktlinsen sollten dabei stets mit der Fingerkuppe und nicht mit den Fingernägeln gehalten werden, um eine Beschädigung zu verhindern.

Als Hilfsmittel für weiche Kontaktlinsen nutzen manche Anwender speziell dafür entwickelte Pinzetten oder Ansauger. Sie ermöglichen es, die Linsen einzusetzen, ohne dabei das Auge mit den Fingern zu berühren. Sofern diese Applikatoren gereinigt und sauber aufbewahrt wurden, hat das den Vorteil, dass Sie sich die Kontaktlinsen auch unterwegs einsetzen können. Sie sind auf diese Weise nicht auf Sanitäranlagen angewiesen, um sich zunächst die Hände zu waschen. Ob solche Applikatoren das Einsetzen und Herausnehmen der Kontaktlinsen einfacher machen, muss aber natürlich jeder für sich entscheiden.

Kommt es direkt nach dem Einsetzen der Kontaktlinsen zu einem Brennen, kann das an einer ungenügenden Reinigung der Linsen liegen. Dann befindet sich möglicherweise noch ein Film oder Fremdkörper darauf, der das Auge reizt.

Reinigungs- und Pflegemittel unterscheiden sich je nach Art der Kontaktlinsen. Pflegemittel für harte Kontaktlinsen eignen sich aufgrund der unterschiedlichen Inhaltsstoffe nicht für weiche Linsen und umgekehrt. Sie sollten daher immer die für Ihre Kontaktlinsen geeigneten Lösungen verwenden und diese nicht mischen. Monatslinsen sollten immer nach einem Monat ausgetauscht werden, auch wenn sie nicht 30 Tage am Stück (also an aufeinanderfolgenden Tagen) getragen wurden.

Kontaktlinsen dürfen auch im Säuglings- oder Kleinkindalter getragen werden, sofern die Linsen medizinisch erforderlich sind und von einer betreuenden Person sicher eingesetzt werden.

Es ist grundsätzlich möglich, Kontaktlinsen im Wasser zu tragen. Allerdings ist die Gefahr, sie beim Schwimmen zu verlieren, sehr groß. Halten Sie die Augen unter Wasser daher entweder geschlossen oder verwenden Sie eine gutsitzende Schwimmbrille.

Vor einer Untersuchung zur Abklärung eines grauen Stars sollten zwischen ein und drei Wochen keine Kontaktlinsen getragen werden. Fragen Sie Ihren Arzt bezüglich des genauen Zeitraums.

Kontaktlinsen & trockene Augen

Insbesondere bei trockenen Augen ist es wichtig, auf die angemessene Tragedauer der Kontaktlinsen zu achten, über die Sie Ihr Augenarzt oder Optiker informieren kann. Wie lange das Tragen von Kontaktlinsen pro Tag möglich ist, hängt von der Art der Kontaktlinsen ab. Im Vergleich zu Kontaktlinsen der älteren Generation verbessern beispielsweise Silikon-Hydrogel-Linsen die Sauerstoffversorgung des Auges und erlauben längere Tragezeiten.

Keinesfalls sollten Sie normale Kontaktlinsen über Nacht oder dauerhaft tragen! Nicht nur trocknet dies die Augen aus, es kann auch zu ernsthaften Komplikationen wie Infektionen kommen, wenn die Kontaktlinsen nicht regelmäßig entfernt und gereinigt werden. Es gibt bestimmte Linsen (Tag-Nacht-Linsen) mit besonders hoher Sauerstoffdurchlässigkeit, die nach augenärztlicher Absprache auch nachts getragen werden können. Tag-Nacht-Linsen sind jedoch nicht für Menschen mit trockenen Augen geeignet und auch bei diesen Kontaktlinsen besteht die Gefahr einer Infektion, da sie nicht so oft gereinigt werden, wie herkömmliche.

Speziell für trockene Augen entwickelte Augentropfen können das Trockenheitsgefühl verringern und dabei helfen, die Augenoberfläche zu schützen. Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass weiche Kontaktlinsen Augentropfen aufsaugen. Daher ist es wichtig, keine Augentropfen mit Konservierungsmitteln zu verwenden, die sich in den Linsen anreichern und über längere Zeit das Auge schädigen könnten.

Ein Beispiel für konservierungsmittelfreie Augentropfen sind die HYDRO med Blue Augentropfen mit medizinischem Hyaluron, die die Augen nicht nur befeuchten, sondern auch strahlender erscheinen lassen. Vor der Anwendung sollten Sie die Kontaktlinsen entfernen und 15 Minuten danach wieder einsetzen.

Rote Augen oder festsitzende Kontaktlinsen sind ein Warnzeichen trockener Augen. Da diese auch durch Allergien am Auge oder schwerwiegendere Erkrankungen verursacht werden können, sollten Sie bei länger anhaltenden oder sich verschlimmernden Beschwerden immer einen Arzt aufsuchen.